Schon seit einer Weile befinden sich die Rohölpreise in Europa – und der ganzen Welt – auf einem Höhenflug, der schier kein Ende zu nehmen scheint. Sich erholende Verkehrsaufkommen nach Lockdowns und Wiederaufnahme von Industrietätigkeit haben die Nachfrage in die Höhe getrieben. So sehr, dass das Angebot nicht hinterher kommen konnte. Doch auch Energieproduzenten sind nicht zufrieden mit den hohen Preisen.
Russland will mehr Gas liefern
Sicherlich hat die Rohölnachfrage und das -angebot den größten Einfluss auf die Marktpreise für Heizöl und Tankstellentreibstoff in Deutschland. Doch mit der knappen Versorgung von Erdgas, hat sich die Situation weiter zugespitzt. Denn während sich Sorgen um die Erdölversorgung gemacht wurden, haben die explodierenden Gaspreise viele Wirtschaftszweige dazu gezwungen auf Flüssigtreibstoff zurück zu greifen.
Mit Beginn der Wintersaison sind nämlich die Preise von Erdgas – im Jahresvergleich – um ca. 1000% gestiegen. Im gestrigen Tagesverlauf sind Erdgaspreise kurzzeitig auf über 400 Dollar pro Handelseinheit gestiegen. Vergleichsweise betrug der Börsenpreis vom 6. Oktober des Vorjahres 37,25 Dollar zum Börsenschluss.
Nun hat sich Russland bereitwillig erklärt auch mehr Gas nach Europa zu liefern. Obwohl nach Aussagen der Regierung alle vertraglichen Quoten über das Jahr hinweg eingehalten wurden und ein früher Wintereinbruch auch die Russische Inlandnachfrage anziehen lässt. Doch sollen hierfür nicht die bisherigen Pipelines, die durch Polen und die Ukraine verlaufen, herangezogen werden, sondern die neuen Ostsee-Piplines Nordstream 1 und 2.
Ausblick
Nach den Preissteigerungen der letzten Tage und der teilweisen Entspannung der Börsenpreise über die Nacht hinweg, werden Heizölpreise heute deutlich günstiger als noch am Mittwochmorgen erwartet. Händler rechnen mit Abschlägen von ca. -1,20 bis -1,40 Euro pro 100 Liter.