In Libyen gibt es kaum Hoffnung auf eine schnelle Konfliktlösung. Nachdem am Dienstag Truppen von General Khalafi Haftar – Libyan National Army (LNA) – den Hafen der libyschen Hauptstadt Tripolis bombardierten, hat die von der Internationalen Gemeinschaft anerkannte Regierung (GNA) unter Fayez al-Serraj nun die Verhandlungen über einen Waffenstillstand zurückgezogen. Als Grund für die Bombardierung gibt die LNA an, auf einen türkischen Tanker abgezielt zu haben, der Waffen geladen haben soll.
Libysche Friedensverhandlungen wieder auf Null
Tatsächlich bezieht die Gegenpartei (GNA) über den Hafen von Tripolis Waffen und andere Militärausrüstung aus der Türkei, allerdings werden hier auch Nahrungsmittel und Kraftstoffe importiert. Nun steht die Konfliktlösung also wieder auf Anfangsstatus. Eine Aufforderung, sofort wieder an den Verhandlungstisch in Genf zurückzukehren, wies Regierungsoberhaupt al-Serraj gestern zurück. Demnach dürfte es noch eine Weile dauern, bis auch das libysche Öl wieder in voller Stärke am Markt zur Verfügung steht.
Kein vorgezogenes OPEC-Treffen in Sicht
Auch bei der OPEC gibt es keine Neuigkeiten, die Hoffnung am Markt erwecken könnten. Ein vorgezogenes Meeting wird immer unwahrscheinlicher – das ursprünglich angesetzte Treffen am 5. und 6. März wird wohl das nächste sein. Vor allem Russland gilt hier als Bremse, der Kreml hatte hier nach mehr Zeit zur Einschätzung der Marktlage bezüglich des Coronavirus‘ verlangt. Gleichzeitig war für Experten am Markt aber klar, dass sich ohne eine zusätzliche Kürzung der OPEC, die Preise wohl nicht so schnell vom Coronavirus erholen würden. Diese schnelle Reaktion hat man jetzt wohl verschlafen.
Natürlich ist nach wie vor nicht vorhersehbar wie lange sich die Ausbreitung des Covid19-Virus noch negativ auf die Ölnachfrage auswirken wird. Man vermutet, dass so langsam das Schlimmste überstanden sei, meldet China auch heute wieder einen starken Rückgang der Anzahl an Neu-Infektionen im Land. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt jedoch vor einem vorschnellen Optimismus.
Ausblick
Die Preise sind im gestrigen Tagesverlauf weiter angestiegen, wonach wir heute mit einer Preiserhöhung von ca. +0,55 bis +0,75 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag rechnen.