An den Flughäfen der USA herrscht wieder reger Betrieb. Und auch im Rest der Welt fallen mehr und mehr Reisebeschränkungen, so dass auch in Europa mit einer Zunahme des Flugverkehrs gerechnet werden kann. Für die Kerosinnachfrage sind das gute Nachrichten, denn kein anderes Ölprodukt hinkt der weltweiten Nachfrageerholung so stark hinterher wie Flugzeugtreibstoff.
Lockerungen feuern Flugverkehr an
Laut der US-Verkehrsbehörde haben allein am vergangenen Sonntag rund 1,85 Millionen Menschen die Sicherheitskontrollen an amerikanischen Flughäfen passiert – so viele wie seit März 2020 nicht mehr. Die meisten Flugreisen in den Vereinigten Staaten beschränken sich aktuell noch auf das Inland, doch immer mehr Länder lockern dank erfolgreicher Impfkampagnen ihre Einreisebeschränkungen.
So wollen beispielsweise die US-Fluglinien United Airlines, Delta Air Lines und American Airlines bald mehr Flüge nach Italien anbieten, wo die Regierung am Sonntag die Einreisebeschränkungen für Reisende aus mehreren Ländern lockerte. Und auch diesseits des Atlantiks scheint es Hoffnung zu geben. So haben sich die Buchungen bei Eurowings in den vergangenen Wochen nach Angaben des Eurowings-Chefs Jens Bischof fast verdoppelt. Dieser meint recht euphorisch: „Wir haben heute eindeutige Gewissheit: Es ist das Ende des Tunnels“.
Kerosinnachfrage erholt sich
Nicht nur die gebeutelte Tourismusbranche dürfte sich über die zunehmenden Flugreisen und Buchungen freuen, auch die Kerosinnachfrage bekommt endlich den ersehnten Schub. Denn während sich der Bedarf an Benzin, Diesel und anderen Ölprodukten nach Ausbruch der Krise relativ schnell wieder erholt hat, hinkte die Kerosinnachfrage bis zuletzt signifikant hinterher. Doch nun rechnen Experten damit, dass sie über den Sommer um etwa 30 Prozent zulegen könnte – zumindest in den USA.
Die Schätzungen der International Energy Agency (IEA), einer zur OECD gehörenden Kooperationsplattform, sehen den amerikanischen Kerosinverbrauch im dritten Quartal bei etwa 1,47 Millionen Barrel pro Tag (233,73 Millionen Liter). Somit läge er 50 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor. Und auch wenn nach wie vor vielerorts die Infektionszahlen steigen und manche Länder sich weiterhin in strengen Lockdowns befinden, ist ein Ende der Krise dennoch spürbar.
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